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Antibakterielle und geruchsbindende Wundauflagen

Aktivkohle-Wundauflagen – Übersicht

Bestandteile: Aktivkohle-Gewirk mit unterschiedlichen synthetischen Umhüllungsmaterialien
Besonderheit: Geruchsneutralisierende Wirkung
Die Aktivkohle bindet auf Grund ihrer sehr großen Oberfläche Bakterien und Schadstoffe.
Indikationen: Infizierte, übelriechende Wunden mit starkem Exsudatfluss.
Formen: Kompressen
Produktbeispiele:
Carboflex ConvaTec
Vliwaktiv Lohmann & Rauscher
Nobacarbon Noba Verbandmittel
Carbonet Smith & Nephew

Hydrophobe Wundauflagen (wirkstofffrei) – Übersicht

Bestandteile: Acetatgewebe
saugstarker Kern aus Polyester und Viskose
Tamponaden aus Baumwollgewebe
Besonderheit: antimikrobielle Wirkung auf Grundlage einer hydrophoben Wechselwirkung
Indikationen: Infektionsprophylaxe
Formen: Kompresse, Tamponade, Tupfer
Produktbeispiele:
Cutimed Sorbact BSN medical

Hydrophobe Wundauflagen (wirkstofffrei) – Wirkweise

Das physikalische Prinzip
Die hydrophobe Wechselwirkung ist ein physikalisches Grundprinzip. Es beruht darauf, dass sich wasserabweisende Partikel im feuchten Milieu aneinander anlagern und dabei von den umgebenden Wassermolekülen zusammengehalten werden.

Abbildungen: BSN medical

Hydrophobe Eigenschaften

Wundbakterien besitzen hydrophobe Strukturen auf ihrer Zelloberfläche. Diese ermöglichen es dem Mikroorganismus beispielsweise, sich an Wundgewebe anzuhaften und eine Infektion auszulösen. Durch die Beschichtung mit dem Fettsäurederivat DACC (Dialkylcarbamoylchlorid) erhalten keimreduzierende, wirkstofffreie wundauflagen ebenfalls hydrophobe Eigenschaften.

Abbildungen: BSN medical

Das Prinzip.

Kommen Bakterien im feuchten Wundmilieu mit der stark hydrophoben Wundauflage in Kontakt, werden sie irreversibel gebunden und dadurch inaktiviert.

Polyhexanidhaltige Wundauflagen – Übersicht

Bestandteile: PHMB (Polyhexamethylen Biguanid)
Besonderheit: Antimikrobielle Wirkung
Keine toxischen Effekte bekannt
Indikationen: Infektionsprophylaxe
Klinisch infizierte Defekte
Mit Biofilm besiedelte Wunden
Kontraidikationen: Auf Knorpelgewebe
Formen: Kompresse, Tamponade
Produktbeispiele:
TELFA AMD Covidien
Kerlix AMD Covidien

Silberhaltige Wundauflagen – Übersicht

Bestandteile: In unterschiedlichen Trägermaterialien eingearbeitete Silberionen
oder kristallines Silber
Besonderheit: Antibakterielle Wirkung
Indikationen: Klinisch infizierte Wunden
Mit Biofilm besiedelte Wunden
Formen: Kompresse, Tamponade
Produktbeispiele:
Aquacel Ag ConvaTec
Biatain Ag Coloplast
Actisorb Silver Systagenix
Mepilex Ag Mölnlycke

Silberhaltige Wundauflagen – Wirkweise

Silber wirkt durch seine freien Ionen. Silberionen töten Mikroorganismen ab, indem sie verschiedene Funktionssysteme in der Krankheitserregerzelle blockieren.

Ausgelöst durch die Zunahme an Antibiotikaresistenzen und dem verbesserten Kenntnisstand über die Toxizität von topischen Antiseptika sind in den letzten Jahren vermehrt silberhaltige Wundauflagen entwickelt wurden, die diese Nachteile nicht haben. Je nach Hersteller stehen unterschiedlich aufgebaute Wundauflagen zur Verfügung. Allen ist gemeinsam, dass beim Kontakt mit Wundexsudat (Feuchtigkeit) eine Freisetzung von Silber-Ionen erfolgt. Diese wirken biozid, unter anderem gegen Pilze und multiresistente Bakterien (Wright et al. 1998, 1999, Thomas u. McCubbin 2003, Müller et al. 2003).

Silberhaltige Wundbehandlungsprodukte geben in unterschiedlichem Maße Silberionen ab (siehe Untersuchung Sellmer 2007). Ob eine Akkumulation im menschlichen Körper erfolgt ist noch strittig. Der Einsatz silberhaltiger Produkte sollte daher kritisch und nur nach eindeutiger Indikation erfolgen.

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