Anforderungen und Eigenschaften von Wundauflagen

Anforderungen

Der geeignete Wunderband sollte die physiologischen Heilungsprozesse unterstützen. Bereits 1979 wurden von Turner die Leistungsanforderungen aufgestellt, die ein “idealer Wundverband” erfüllen sollte:

• Aufrechterhaltung eines feuchten Milieus im Wundbereich
• Entfernen von überschüssigem Exsudat und toxischen Wirksubstanzen
• Thermische Isolation der Wunde
• Ermöglichung eines Gasaustausches
• Enthält keine Fremdpartikeln oder toxische Stoffe
• Schützt vor Sekundärinfektion
• Atraumatischer Verbandswechsel
• Ermöglichung eines wirtschaftlichen Einsatzes

Das Wundbehandlungsmittel bzw. die Wundauflage wird entsprechend der Wundsituation ausgewählt.

Semipermeable bzw. semiokklusive Wundauflagen

Unter dem Begriff semipermeabel bzw. semiokklusiv wird die Fähigkeit von Wundauflagen beschrieben, halbdurchlässig zu sein. Das heißt, Wasserdampf kann aus der Wunde nach außen passieren, Bakterien und Flüssigkeiten können dagegen nicht von außen die Auflage durchdringen.

Mit Hilfe von Polyurethanfolien, die die äußere Schicht der Wundauflage bilden, wird diese Halbdurchlässigkeit erzielt.

Wundauflagen gelten als semipermeabel, wenn die Wasserdampf-Übertragungsrate über 35 g/m²/Stunde (= 862 g/m²/24 Stunden) liegt.

Die Wasserdampf-Übertragungsrate entspricht (unterschiedliche Angaben in der Literatur) den Begriffen:

• MVTR = Moisture Vapour Transmission Rate
• WVTR = Water Vapour Transmission Rate
• MVP = Moisture Vapour Permeability

Semipermeable Wundauflagen sind insbesondere in der großen Gruppe der hydroaktiven Wundauflagen zu finden:

• Hydrogel-Folien
• Hydrokolloid-Wundauflagen
• Polyurethanschäume
• Wundfolien

Übersicht Einsatz Wundbehandlungsmittel