Gehen Sie in das Gefängnis… allerdings nicht als Verbrecher sondern als Wärter. Erlebe den Alltag eines Wärters. Doch was kann der Prison Simulator von den Entwickler von Baked Games S.A.?
Knastalltag
Das Spiel beginnt am ersten Tag unserer Karriere als Wächter in einem üblen Knast voller Schwerverbrecher. Jetzt gilt es Stärke zu zeigen und allen zu zeigen wer der Boss ist, denn wenn man im Knast Schwäche zeigt kann man schon leicht wie eine Fliege zerquetscht werden.
Spannend wird das Spiel insbesondere an den Stellen wo die Story weiter geführt wird. Generell erzählt das Spiel sehr viele kleinere Geschichten. So hat beispielsweise jeder Gefangene einen Hintergrund, wie er in der Vergangenheit gelebt hat und wie er im Knast landete. Doch die Strafanstalt hat noch viel mehr zu bieten, denn als Wärter hat man es beileibe nicht nur mit den Aufgaben zu tun die Gefangenen irgendwohin zu geleiten.
Erst einmal sei gesagt das der Alltag nicht immer der selbe ist. Jeder Tag verläuft irgendwie anders. Es gibt gewisse Phasen die man an einem Tag erlebt. Man erledigt eine Aufgabe, dann kommt die Erholungsphase wo man Freizeitaktivitäten frönen kann. Wie schön dass man sich im Gefängnishof prügeln kann um die eigene Stärke zu erhöhen. Oder wir stemmen Gewichte um unsere Ausdauer zu verbessern. Dies waren nur zwei von Beispielen die man in seiner Freizeit machen kann. Sobald man eine dieser Aktivitäten abgeschlossen hat geht es direkt zur nächsten Aufgabe. Und diese scheinen zufällig am Anfang des Tages ausgewürfelt zu werden. So kann es vorkommen das man neue Pakete die sich die Gefangenen haben zuschicken lassen mal Morgens erledigen muss und mal am Ende der Schicht. So hat man zumindest kein Monotones immer das gleiche tun zur selben Zeit und das Tagein und Tagaus.
Gangs und Respekt
Am Anfang jedes Spieles kann man die Gefangenen auswählen die in dem Knast einsitzen. 16 Gefangene muss man entweder selbst erstellen oder zufällig auswählen lassen. Natürlich kann man den Gefangenen dann auch Namen geben. Im nächsten Schritt lassen sich die Gangs auswählen. So kann man jeden Gefangenen einer Gang hinzufügen. Dies wird im Spiel noch wichtig werden.
Als Wärter muss man natürlich darauf achten das man irgendwie überlebt. So kann man allerdings auch den korruptesten Wärter überhaupt spielen. Beispiel: Ein Gefangener möchte das du ein Auge zudrückt wenn du sein Paket durchsuchst. Findest du in seinem Paket welches von Außen geliefert worden ist in einen der harmlos aussehenden 0815-Produkte tatsächlich Drogen oder eine Rasierklinge versteckt kann man diese dann statt “Sichern” oder “Nehmen” einfach drin lassen. Dies wird dir dann vom Gefangenen einen kleinen Batzen Geld einbringen.
Respekt sammelt man entweder bei den Wärtern oder bei den Gefangenen. Sieht dich beispielsweise ein Wärter bei einer schlimmen Tat zum Beispiel wie wenn du gefundene Illegale Drogen an einen der Gefangenen verkaufst wird man bei den Wärtern ein wenig mehr unten durch sein. Spannend.
Stellt man sich hingegen mit den Gefangenen nicht gut und lässt ihnen nie was durch gehen erhöht sich die Chance auf einem Aufstand im Gefängnis. Dieser kann dann leicht sehr viele Opfer fordern unter den Gefangenen wie auch unter den Wärtern.
Der Computer – dein Freund und Helfer
Im Laufe des Spiels habt ihr die Möglichkeit auch Büroarbeiten zu erledigen. Hier steht der Computer im Raum des Chiefs. Diesen kann man nutzen um das Gefängnis aufzuwerten. So kann man mehr Zellen kaufen, mehr Freizeitgegenstände – aber auch neue Waffen für die Gefangenen. Außerdem bekommt man ab und an die Aufgabe “Freigänge” zu genehmigen oder abzulehnen. Auch hier ist der Rechner wichtig da man immer erst schauen sollte was die aktuellen Regeln für den Freigang ist. Beispiel: Wenn die Haftstrafe länger als 10 Jahre geht, darf man den Gefangenen keinen Freigang genehmigen. So nimmt man sich dann Akte für Akte vor die auf dem Schreibtisch liegen. Die Anträge gehen von simpelsten Beschaffungsanträge “Besorge mir für meine Zelle einen TV und eine Konsole” bis hin zu solchen skurillen Anträgen wie “Freigang für Urlaub auf Hawaii”. Sehr spaßig auf jeden Fall alles. Und ich habe noch längst nicht alles aufgezählt.
Aber nicht nur am Computer muss man Akten prüfen, sondern auch wenn ein Gefangener das Gefängnis verlässt oder eincheckt. Es muss halt alles geprüft werden von Stempel bis Unterschriften. In diesen Phasen hat das Spiel schon einen Hauch vom Spiel Paper’s Please.
Die größten Kritikpunkte
So viel Spaß das Spiel auch macht muss man sich dennoch über die Kritikpunkte deutlich unterhalten. Erst einmal ist es Positiv das es so viele Minigames für die Pausen gibt, leider ist das Essentielle um Ausdauer zu bekommen das Gewichtheben welches in einem schon recht nervigen Minispiel ausartet. Dafür ist das Minispiel “Darts” wo man bei anderen Wärtern um Geld spielen kann zwar recht Simpel gehalten aber schon spannender als das Gewichtheben.
Der nächste Punkt befasst sich mit der Grafik. Diese ist an vielen Stellen einfach nicht sonderlich hübsch. Dazu kommen im Spiel auch teilweise FPS-Einbrüche selbst mit einer sehr guten Grafikkarte. Diese sind zwar nicht sonderlich stark, fallen aber insbesondere auf wenn man sich schnell durch das Gefängnis bewegt.
Pietätlos wird es dagegen bei bei der Aufgabe “Hinrichtung” wo es deine Aufgabe ist einen Gefangenen auf dem elektrischen Stuhl zu setzen, festzubinden und ihn dann mit einem hohen Stromschlag zu töten. Gerade hier hätte man sich vielleicht gewünscht das man auch die Wahl bekommt dies nicht zu tun. Aber nein… der Chef sagt du machst das, dann machst du das auch. Ein einfaches “Nein” gibt es leider nicht auch nicht als Option mit dem Respektverlust bei den anderen Wachen dann.
Die Geschichte hingegen die alle paar Tage weiter geht ist hingegen richtig gut geworden und bietet sehr viele Überraschungen.
Starke Logikfehler
Auch die Logikfehler sind in dem Spiel mit unter recht nervig. Die Strafen sind teilweise zu harsch gewählt. So wird einer eingeliefert der “nur” Schmuck geraubt hat… und bekommt dafür eine Haftstrafe von 19 Jahren. Starke Logikfehler ziehen sich durch das gesamte Spiel. Die Gefangenen sind sehr rau dargestellt, was auch richtig so ist. Dennoch ergibt es keinen Sinn wenn bei der Anwesenheitsprüfung Gefangene austicken und einfach zufällig auf andere Gefangene einschlagen. Hier fragt man sich als Spieler was der Grund für den plötzlichen Wutanfall ist?
Drogenrausch
Es ist immer möglich die Gefangenen nach illegalen Gegenständen zu überprüfen. Dies gilt natürlich auch für deren Zellen. Hat man illegale Dinge gefunden hat man immer 3 Optionen “Behalten”, “Sichern” oder einfach dort lassen. In den meisten Fällen bittet dich der Gefangene sogar die Augen zu schließen frei nach dem Motto “Wer es nicht sieht der weiß von Nichts”.
Fazit
Der Prison Simulator ist eine spaßige Gefängnissimulation. Die selbst nach 10 Stunden nicht langweilig wird. Dabei bringt das Spiel auch sehr viele Erfolge für Erfolgsjäger mit sowie einen Ironman-Modus der dafür sorgt das man tot bleibt wenn man tot ist. Außerdem hat das Spiel einen Steam-Workshop wo man eigene Skins für die Gefangenen hochladen kann. Noch kann ich persönlich nicht sagen wie lange die Story genau ist, allerdings sind die Aktivitäten die man im Spiel machen muss so zahlreich, so das ich hier nicht alle aufgezählt habe um nicht zu viel zu Spoilern.
Leider ist die Grafik des Spiels nicht die Beste und auch der Sound ist nicht immer auf dem neuesten Stand der Technik. Dennoch wird jeder Simulations-Enthusiast Spaß mit diesem Spiel haben.
Pros
- durch viele Aktivitäten nie langweilig
- Storys mit Überraschungen
Cons
- nervige Sprachausgabe (eine Art simlisch)
- Grafik überdurchschnittlich
- teilweise Bugs die dafür sorgten das man den Tag neu beginnen musste
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